Manchmal wird die Zeit verweht, manchmal fliegt sie in die Augen und brennt, manchmal möchte ich sie festhalten, öfter aber will ich sie nur vor mir hertreiben, bis sie quiekend zusammenbricht.
Wenn ich zu lang über die Zeit nachdenke, gleicht sie einem Topf, gefüllt mit Wasser, das nicht zum Kochen kommt, solange ich daneben stehe und darauf warte ... bis ich bemerke, dass ich vergessen habe, den Herd anzudrehen.
Der Älteste, den ich kenne, sagte einst: "Das wird schlimmer mit der Zeit."
"Die Zeit wird schlimmer mit der Zeit?", entgegnete ich und versuchte zu lächeln.
"Du hast gut Lachen, du bist noch jung!"
Jung? Knapp zweihundert Jahre und jung?
Aber er hat schon recht. Im Vergleich zu ihm bin ich jung. Wir nennen ihn den 'Alten'.
Wir. Wir sind nicht viele. Ich kenne nicht viele. Neben dem Alten einen, der jünger ist als ich, und meinen 'Vater'. Das ist alles. Ich habe keine Ahnung, wie viele unserer Art existieren, und ich weiß nicht, ob der Alte der Älteste überhaupt ist. Er gibt die Erkenntnisse, die seine Jahrhunderte ihm eingebracht haben, nicht preis, nur seine Halbweisheiten: "Tu alles, was du zu tun begehrst, solange du noch jung bist, und bring es zu Ende. Später wirst du nicht mehr dazu imstande sein."
Nach seiner Definition bin ich noch jung. Zu Ende gebracht habe ich bisher aber nichts bis auf das Erlernen der Singenden Säge.
11/11/2013 03:10:55 am

Mit Vampiren kenne ich mich nicht aus, aber jemand, der auf einer Singenden Säge spielen kann, nötigt mir höchsten Respekt ab. :-)

Antwort
Anna
11/12/2013 02:29:19 am

Dankesehr :o)
Aber ich müsste wieder einmal praktizieren. Nicht nur in den eigenen 4 Wänden.

Antwort

Ihr Kommentar wird eingetragen, sobald er genehmigt wurde.


Hinterlasse eine Antwort.